Leichte Sprache

Projekt „Fluchtgrund queer: Queer Refugees Deutschland“

Leit-Faden für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* (LSBTIQ+) Geflüchtete in Deutschland

Rat-Geber für neu zugewanderte und geflüchtete trans*Menschen

Projekt

Das Projekt vom LSVD heißt:

„Fluchtgrund queer: Queer Refugees Deutschland“

LSVD ist eine Abkürzung.
LSVD heißt:
Lesben- und
Schwulen-Verband
in
Deutschland.

Das Projekt heißt:
Fluchtgrund: queer – Queer Refugees Deutschland
Queer und Refugees sind englische Wörter.
So spricht man das: kwier reff-ju-dschies.
Refugees bedeutet: Flüchtlinge.
Wir sagen aber: Geflüchtete.
Sie fliehen nach Deutschland.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Queer bedeutet:
Es gibt viele verschiedene Menschen.
Jeder Mensch ist anders.
Viele Menschen sagen:
Ich bin queer.
Zum Beispiel:
Wenn sie lesbisch sind.
Oder schwul.
Oder bi-sexuell.
Oder trans
Oder inter*.
Sie zeigen damit:
Wir sind eine Gemeinschaft.
Die geflüchteten LSBTIQ+-Personen
nennen wir hier auch:
Queere Geflüchtete.
Sie mussten aus ihrem Land fliehen.
Weil sie queer sind.
Ihr Flucht-Grund ist:
Sie sind queer.

Grafik: Reinhild Kassing

Das LSVD-Projekt hat ein Ziel:

Es soll ein großes Netz-Werk geben.
Mit queeren Geflüchteten und Organisationen.
Die Organisationen arbeiten mit queeren Geflüchteten.
Das LSVD-Projekt will:
Queere Geflüchtete und Organisationen unterstützen.
Queere Geflüchtete und Organisationen beraten.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
Grafik: Reinhild Kassing

Projekt

Menschen fliehen aus ihrer Heimat:

Weil:

  • Sie sich dort nicht sicher fühlen.
  • Sie dort verfolgt werden.
  • Sie dort Gewalt erleben.

Auch LSBTIQ+- Personen fliehen.

LSBTIQ+-Personen sind:

  • Lesbische
  • Schwule
  • Bi-sexuelle
  • trans* und
  • Inter* Personen.

Sie haben Angst.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
Grafik: Reinhild Kassing

Sie können in ihrem Land nicht sicher leben.

Sie wollen ihr Land nicht verlassen.

Aber: Sie haben keine andere Möglichkeit.

Der Staat ist gegen sie.

Ihre Familie ist gegen sie.

Die Gesellschaft ist gegen sie.

Die Gesellschaft ist eine Gruppe von Menschen.

Zum Beispiel: Alle Menschen in einem Land.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Ganz viele Länder verbieten
zum Beispiel:
Sex zwischen zwei Männern.
Und:
Sex zwischen zwei Frauen.
Der Sex wird bestraft.
Die schwerste Strafe ist die
Todes-Strafe.
Der Staat schützt die LSBTIQ+-Personen nicht.

Grafik: Reinhild Kassing

Manchmal flüchten LSBTIQ+-Personen auch:
Weil sie keine Hoffnung haben.
Sie glauben:

• Die Politik wird nicht besser.

• Sie dürfen nicht studieren.

• Sie bekommen keine Arbeit.

• Sie bekommen keine Medizin.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Es ist für LSBTIQ+-Personen auch schwierig:

  • Wenn sie geflüchtet sind.
  • Wenn sie in Deutschland sind.

Sie müssen einen Asyl-Antrag stellen.
Initiativen helfen ihnen.
So spricht man das: In-i-ti-a-tiven.
Also: Aktions-Gruppen.
Sie bieten psycho-soziale Beratung an.
Das bedeutet:
Die LSBTIQ+-Personen können dort über ihre Gefühle sprechen.
Und: Über ihre Gedanken.
Und: Über ihre Erfahrungen.
Und: Über ihre Wünsche.

Die Initiativen begleiten geflüchtete LSBTIQ+-Personen.

Geflüchtete LSBTIQ+-Personen können sich kennen-lernen.

Und: Sich unterstützen.

Immer mehr LSBIT-Personen werden Mitglied:
In einer Initiative.

Oder: Sie gründen selbst eine Initiative.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Der LSVD hat ein Projekt.
Das Projekt heißt:
Fluchtgrund: queer – Queer Refugees Deutschland
Queer Refugees sind englische Wörter.
So spricht man das: kwier reff-ju-dschies.
Refugees bedeutet: Flüchtlinge.
Wir sagen aber: Geflüchtete.

LSVD ist eine Abkürzung.
LSVD heißt:
Lesben- und
Schwulen-
Verband in
Deutschland.
Der LSVD ist eine Gruppe.

Queer bedeutet:
Es gibt viele verschiedene Menschen.
Jeder Mensch ist anders.
Viele Menschen sagen:
Ich bin queer.

Zum Beispiel:
Wenn sie lesbisch sind.
Oder schwul.
Oder bi-sexuell.
Oder trans. Oder inter.
Sie zeigen damit:
Wir sind eine Gemeinschaft.
Die geflüchteten LSBTIQ+-Personen
Nennen wir hier auch:
Queere Geflüchtete.

Grafik: Reinhild Kassing
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das LSVD-Projekt hat ein Ziel:

Es soll ein großes Netz-Werk geben.
Zum Beispiel:
Menschen: Die in einer Kommune arbeiten.
Also: In einer Stadt oder in einem Dorf.
Zum Beispiel:
In der Stadt-Verwaltung.
Und:
Menschen: Die mit Geflüchteten arbeiten.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Und:
Menschen: Die mit Geflüchteten arbeiten.
Zum Beispiel:
Im Ehren-Amt.
Das bedeutet:
Freiwillige Arbeit.
Ohne Geld dafür zu bekommen.
Im Netz-Werk lernen sie:
Besser mit Geflüchteten um-zu-gehen.
Weil sie wissen:
Was Geflüchtete brauchen.
Damit es ihnen gut geht.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das LSVD-Projekt will:
Das Netz-Werk soll
sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unter-stützen.

Sexuelle Vielfalt bedeutet:
Menschen können unterschiedliche Menschen lieben.
Zum Beispiel:
Eine Person kann Frauen lieben.
Eine Person kann Männer lieben.
Eine Person kann Frauen und Männer lieben.
Eine Person kann Menschen lieben:
Die nicht Frauen und nicht Männer sind.
Eine Person kann auch mehrere Menschen lieben.

Grafik: Reinhild Kassing

Geschlechtliche Vielfalt bedeutet:
Menschen können Frauen oder Männer sein.
Ihr Geschlecht ist weiblich oder männlich.
Oder:
Ihr Geschlecht ist ein bisschen weiblich.
Und:
Ihr Geschlecht ist ein bisschen männlich.
Oder sie haben ein anderes Geschlecht.
Oder:
Für sie ist kein Geschlecht richtig.
Sie haben kein Geschlecht.

Grafik: Reinhild Kassing

Das LSVD-Projekt hat noch ein Ziel:

Auch Kurs-Leitende sollen
sexuelle und geschlechtliche Vielfalt unterstützen.
Kurs-Leitende:
Sie leiten Kurse.
Zum Beispiel:
Integrations- oder
Berufs-Sprach-Kurse
für Geflüchtete.

Grafik: Reinhild Kassing

Der LSVD hat darüber ein Lehr-Buch geschrieben:
Was die Kurs-Leitenden dafür tun müssen.
Das Buch kostet nichts.
Alle Kurs-Leitenden können es bekommen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das ist Integration:
Integration spricht man so: in-te-gra-z-jon.
Es bedeutet: Teilhaben an allen Lebens-Bereichen.
Geflüchtete lernen dort die deutsche Sprache.
Damit sie Menschen aus Deutschland verstehen.
Damit sie Menschen aus Deutschland kennenlernen.

Auf unserer Web-Seite „Queer Refugees“ gibt es:
Informationen für queere Geflüchtete.

Es steht dort:
Wohin sie in Deutschland gehen können.
Wo ihnen jemand hilft.

Die Web-Site ist geschrieben in:
Neun Sprachen.
Und in Leichter Sprache.
Es gibt auch Informations-Material.
Zum Beispiel:
Broschüren.
Das sind kleine Hefte mit Bildern.
Sie kosten nichts.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Der LSVD berät und schult alle:
Die mit geflüchteten LSBTIQ+-Personen arbeiten.

Der LSVD berät alle:
Die selber LSBTIQ+-Personen sind.
Damit sie Hilfe bekommen.
Und Unterstützung.

Den LSVD kann man erreichen:
Über das Kontakt-Formular

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Leit-Faden für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* (LSBTIQ+) Geflüchtete in Deutschland

Leit-Faden bedeutet:

Ratgeber.

In dem Leit-Faden:

LSBTIQ+-Geflüchtete bekommen

Antworten auf ihre Fragen.

LSBTIQ+-Geflüchtete sind Menschen.

Sie sind aus ihrer Heimat geflohen:

Weil sie LSBTIQ+-Personen sind.

Also:

  • Lesbische
  • Schwule
  • Bi-sexuelle
  • trans* und
  • inter* Personen.
Grafik: Reinhild Kassing

Achtung!

Geflüchtete kommen aus vielen Ländern.

Geflüchtete kommen auch aus der Ukraine.

Die Ukraine ist ein Land in Europa.
Die Ukraine ist ein Nachbar-Land von Russland.
Russland hat die Ukraine angegriffen.
In der Ukraine ist Krieg.
Deshalb flüchten viele Menschen aus der Ukraine.
Geflüchtete aus der Ukraine müssen
keinen Asyl-Antrag stellen.
Mit einem Asyl-Antrag wird fest-gestellt:
Ob jemand Asyl bekommt.
Also: Ob jemand in Deutschland bleiben darf

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Geflüchtete aus der Ukraine
bekommen sofort die Erlaubnis:
Sie dürfen ein Jahr in Deutschland bleiben.
Ohne Asyl-Antrag.
Das steht so in einem Gesetz.
Das Gesetz heißt: Aufenthalts-Gesetz.
Das steht ganz genau in Paragraf 24.
Paragraf heißt: Regel oder ein Satz im Gesetz-Buch.
Das Aufenthalts-Gesetz bestimmt:
Welche Menschen
aus einem anderen Land
in Deutschland leben dürfen.

Mehr Infos findet Ihr hier: (Link)

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

1. Schutz für LSBTIQ+-Geflüchtete in Deutschland

1.1 Wann bekommen LSBTIQ+-Geflüchtete Asyl in Deutschland?

In manchen Ländern darf niemand
lesbisch, schwul bi-sexuell, trans* oder inter* sein.
Diese LSBTIQ+-Personen haben Angst:
Sie können verfolgt werden.
Sie können geschlagen werden.
Sie können die Todes-Strafe bekommen.
Sie können ins Gefängnis kommen.
Sie wollen fliehen.

Grafik: Reinhild Kassing

Diese Menschen können in Deutschland Asyl bekommen.
In Deutschland gibt es das Asyl-Recht.
Asyl bedeutet: Zu-Fluchts-Ort.
Deutschland ist ein sicheres Land.
Für diese Menschen:
Deutschland ist sicherer als ihr Heimat-Land.
In Deutschland dürfen sie LSBTIQ+-Personen sein.
Sie dürfen darüber reden: LSBTIQ+-Person zu sein.
Sie sollen auch im Asyl-Verfahren darüber reden.
Im Asyl-Verfahren wird entschieden:
Ob jemand Asyl bekommt.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

1.2 Ist die Verfolgung einer LSBTIQ+-Person durch einen Staat ein Asyl-Grund?

In anderen Ländern:
Der Staat kann eine LSBTIQ+-Person verfolgen.
Weil sie eine LSBTIQ+-Person ist.
Wenn die Gesetze verbieten:
LSBTIQ+-Person zu sein.
Zum Beispiel:
Der Staat kann sie bestrafen.

Die Strafe kann ganz schlimm sein.
Oder:
Die LSBTIQ+-Person wird immer wieder bestraft.
Das nennt sich: staatliche Verfolgung.
Staatliche Verfolgung ist ein Asyl-Grund.
Denn:
Die Menschen-Rechte der LSBTIQ+-Person werden verletzt.
Durch den Staat.
Jeder Mensch hat diese Rechte.
Auch LSBTIQ+-Personen.
Denn:
Alle Menschen sollen gleich-behandelt werden.
Ob
lesbisch
schwul
bi-sexuell
trans* oder
inter*

Grafik: Reinhild Kassing
Grafik: Reinhild Kassing

1.3 Ist Verfolgung einer LSBTIQ+-Person durch die Familie ein Asyl-Grund?
(Das heißt auch: nicht-staatliche Verfolgung)

Manchmal verfolgt die Familie eine LSBTIQ+-Person.
Sie schlägt die LSBTIQ+-Person.
Sie verletzt sie.
Das ist ein Asyl-Grund.
Wenn der Staat die LSBTIQ+-Person nicht schützt.
Oder:
Nicht schützen will.
Oder:
Wenn die LSBTIQ+-Person im ganzen Land verfolgt wird.
Von ihrer Familie.
Und dem Staat.
Zum Beispiel:
Wenn die Polizei
sie nicht schützt.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

1.4. Wo wohne ich beim Asyl-Verfahren?

Sie stellen einen Asyl-Antrag:
Sie wohnen dann in einer Sammel-Unterkunft.
In einem Bundes-Land von Deutschland.
Deutschland hat 16 Bundes-Länder.
Alle zusammen sind Deutschland.
Sammel-Unterkunft bedeutet:
Wohn-Raum für viele Menschen.

In der Sammel-Unterkunft
können LSBTIQ+-Geflüchtete
mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
über ihre Probleme sprechen.
Und:
Warum sie besonderen Schutz brauchen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erzählen nichts weiter.
Die Gespräche sind vertraulich.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das dürfen Geflüchtete:

  • Geflüchtete dürfen in einer eigenen Wohnung wohnen.
  • Sie dürfen in einer bestimmten Kommune leben.
    Das heißt: In einer Stadt oder einem Dorf.
  • Sie dürfen arbeiten.
  • Sie dürfen einen Integrations-Kurs machen.
    Integration spricht sich: Inte-graz-jon.
    Integration heißt zum Beispiel:
    Ein Geflüchteter muss Deutsch lernen.
    Damit ihn die anderen Menschen in Deutschland verstehen.
    Damit sie sich besser kennen-lernen können.
  • Sie dürfen arbeiten:

Sie müssen einen positiven Asyl-Bescheid haben.
Ein positiver Asyl-Bescheid bedeutet:
Sie dürfen in Deutschland bleiben.
Für drei Jahre.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

2. Das Asyl-Verfahren

2.1. Wie funktioniert das Asyl-Verfahren?

Asyl kann man nur direkt in Deutschland beantragen.
Das bedeutet:
Man kann Asyl nicht vom Ausland aus beantragen.
Also zum Beispiel: Aus England.
Aber:
Manchmal muss der Antrag in einem anderen Land gestellt werden.
Das nennt man:
Dublin-Verfahren.
Zum Beispiel in Frankreich oder Italien.
Also in der Europäischen Union.

Die Europäische Union ist eine Gruppe vieler Länder in Europa.
Das kurze Wort für Europäische Union ist EU.

Das entscheidet dann eine Behörde.
Man sagt auch Amt.
Das Amt heißt:
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Die Abkürzung ist: B-A-M-F.
So spricht man das: Bamf.
Das BAMF kümmert sich um Asyl-Verfahren in Deutschland.
Das Asyl-Verfahren hat zwei Anhörungen.
Eine Anhörung ist ein Termin beim BAMF.
Dabei werden viele Fragen gestellt.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Termin 1:
Beim ersten Termin geht es darum:
Welcher Staat über den Asyl-Antrag entscheidet.
Der Staat muss ein Dublin-Staat sein.
Das sind alle Staaten der EU.
Und:
Die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Termin 2:
Beim zweiten Termin geht es darum:
Welche Gründe gibt es für die Flucht.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beim BAMF:
Sie dürfen nichts weiter-sagen.
Das ist für sie verboten.
Dazu sagt man:
Gesetzliche Schweige-Pflicht.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

2.2 Was soll ich vor den Anhörungen tun?

Eine Anhörung ist ein Termin beim BAMF.
Dabei werden viele Fragen gestellt.
Es ist wichtig:
Sich auf die Anhörungen vor-zu-bereiten.
Zum Beispiel:
Sie schreiben vorher auf:
Was Sie Schlimmes erlebt haben.
Sie sammeln Beweise.

Zum Beispiel: Fotos.
Sie können so schlimme Erlebnisse genau zeigen.
Oder Sie haben Zeugen:
Sie haben anderen Personen davon erzählt.
Beratungs-Stellen für LSBTIQ+-Geflüchtete
unterstützen dabei.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das ist wichtig:
Vor dem Termin muss man sagen:
Die Person vom BAMF soll sich gut mit LSBTIQ+-Geflüchteten
aus-kennen.
Vor dem Termin muss man auch sagen:
Wenn eine Begleit-Person mit-kommt.
Das ist eine Vertrauens-Person.

2.3 Was passiert in der ersten Anhörung beim BAMF? (Dublin-System)

Das BAMF stellt viele Fragen:
Zum Beispiel:

  • Wie heißen Sie?
  • Wann sind Sie geboren?
  • Wo wohnt Ihre Familie?
  • Wie sind Sie nach Deutschland gekommen?
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das BAMF prüft:
Ob eine Person den Asyl-Antrag in Deutschland stellen darf.
Oder:
Ob eine Person den Asyl-Antrag in einem anderen Staat stellen muss.
Das andere Land muss ein EU-Land sein.
Zum Beispiel: Italien, Frankreich oder Spanien.
Sie sind Dublin-Staaten.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge heißt auch:

B-A-M-F.

Das BAMF kümmert sich um Asyl-Verfahren in Deutschland. So spricht sich das: Bamf.

Manchmal hat ein Dublin-Staat schon ein Visum gegeben.
Zum Beispiel: Spanien.
Visum: Eine Erlaubnis zum Bleiben.
Damit man in einem fremden Land sein darf.
Dann muss auch der Asyl-Antrag in Spanien gestellt werden.

Es gibt kein Visum:
Man muss in das Land zurück.
Also: Wo man eingereist ist.

2.4 Was passiert in der zweiten Anhörung? (Flucht-Gründe)

Es geht darum:
Warum sind Sie geflüchtet?
Man sagt dazu auch: Flucht-Gründe.
Sie müssen alles genau erzählen.
Sie müssen alles genau beschreiben.
Jede Einzelheit.

Sie müssen die Wahrheit sagen.
Wenn Sie nicht die Wahrheit sagen:
Dann wird der Asyl-Antrag abgelehnt.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das BAMF schreibt auf:
Was Sie sagen.
Das nennt man: Protokoll schreiben.
In dem Protokoll muss alles stehen.
Auch:
Wenn es beim Termin ein Problem gab.
Das Protokoll muss man unter-schreiben.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

3. Schutz und Klage-Möglichkeit

3.1 Welche Arten von Schutz gibt es?

Es gibt verschiedene Schutz-Möglichkeiten:

  • Asyl
  • Flüchtlings-Schutz
  • subsidiärer Schutz.
    Das spricht man so: subb-si-di-är.

Asyl bekommen politisch verfolgte Menschen.
Das steht so im Grund-Gesetz.
Das ist das wichtigste Gesetz in Deutschland.

Politisch verfolgte Menschen
Sie haben eine andere Ansicht.
Sie haben eine andere Meinung darüber:
Wie man in einem Land
zusammen-leben soll.
Sie denken darüber anders.

Ihr Heimat-Land findet das nicht gut.
Sie werden dann verfolgt:
Wegen ihrer Ansicht.
Sie kommen ins Gefängnis.
Sie werden verletzt.
Oder: Sie werden getötet.

Politisch verfolgte Menschen bekommen in Deutschland Asyl.
Diese Menschen sind direkt nach Deutschland gekommen.
Sie dürfen mindestens drei Jahre in Deutschland bleiben.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Manche Menschen bekommen Flüchtlings-Schutz.
Das steht so in der Europäischen Flüchtlings-Konvention.
Das ist ein Recht für Europa.
Menschen dürfen fliehen:
Wenn sie verfolgt werden.

Und:
Wenn sie in Gefahr sind.
Dann bekommen sie in Europa Asyl.
In Deutschland bedeutet das:
Sie dürfen mindestens drei Jahre bleiben.

Bürger-Krieg:
Zwei Gruppen in einem Land kämpfen gegen-einander.
Menschen fliehen davor.

Sie dürfen dann erst-mal für 1 Jahr in Deutschland bleiben.
Das nennt sich: subsidiärer Schutz.
So spricht man das: sub si di är er Schutz.
Es bedeutet: Sie sind nicht politisch verfolgt.
Sie sind keine Flüchtlinge.
Aber: Sie brauchen trotzdem Schutz.

Nach einem Jahr prüft das BAMF:
Ist in dem Land noch Bürger-Krieg?
Wenn noch Krieg ist:
Dann dürfen die Menschen länger in Deutschland bleiben.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

3.2 Was müssen LSBTIQ+-Geflüchtete aus Bürger-Kriegs-Ländern beachten?

LSBTIQ+-Personen fliehen aus einem Land:
Wegen einem Bürger-Krieg.
Sie sollen dann sofort im Asyl-Verfahren sagen:
Ich bin diskriminiert worden.
Das spricht sich: dis-kri-mi-niert.
Das bedeutet: Ungerecht behandelt.
Zum Beispiel:
Weil sie lesbisch oder schwul sind.
Oder eine trans* oder Inter-Person sind.
Dann können sie vielleicht 3 Jahre bleiben.
Sie sagen am besten direkt:
Ich bin schwul.
Oder lesbisch.
Und so weiter.

Egal: Ob in ihrem Heimat-Land noch Bürger-Krieg ist.
Es ist besser: Wenn sie das direkt sagen.
Es ist schwieriger: Wenn sie das erst später sagen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

3.3 Der Asyl-Antrag wird abgelehnt: Was eine Person dagegen tun kann

Ein abgelehnter Asyl-Antrag bedeutet:
Man bekommt einen negativen Bescheid.
Der Asyl-Antrag war erfolglos.
Man wird abgeschoben.

Also:
Man muss aus Deutschland raus.
Man muss in sein Heimat-Land zurück.

Dagegen kann man klagen.
Man muss einen Anwalt oder eine Anwältin mit der Klage beauftragen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Wenn man gewinnt: Man wird nicht abgeschoben.
Wenn man verliert: Man wird vielleicht abgeschoben.
Aber vielleicht auch nicht.
Zum Beispiel:
Für die LSBTIQ+-Person ist es in dem Heimat-Land sehr gefährlich.
Sie wird vielleicht dort geschlagen oder getötet.
Oder die LSBTIQ+-Person ist sehr krank.
Das nennt man: Abschiebe-Hindernisse.
Dann darf man auch nicht abgeschoben werden.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

3.4 Was sind beschleunigte Verfahren?

Im Asyl-Verfahren gibt es Verfahren:
Sie gehen ganz schnell.
Sie dauern nicht lang.
Man sagt dazu: Beschleunigte Verfahren.
Beschleunigte Verfahren gibt es für:
Geflüchtete aus EU-Ländern.

Zum Beispiel:
Spanien, Frankreich und Italien.
Oder Geflüchtete aus den Balkan-Staaten.
Zum Beispiel:
Albanien, Kosovo und Serbien.

Sie haben beim Asyl-Antrag gelogen.
Zum Beispiel:
Wer sie sind.
Oder:
Sie haben ihre Dokumente zerstört.
Zum Beispiel ihren Pass.
Oder ihre Geburts-Urkunde.
Das BAMF lehnt die Asyl-Anträge dann ab:
Der Antrag auf Asyl ist unbegründet.
Das BAMF entscheidet dann:
Diese Menschen brauchen kein Asyl.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

4. Wichtige Themen für LSBTIQ+-Geflüchtete

4.1 Was muss ich im Asyl-Verfahren über mich als LSBTIQ+-Person erzählen?

LSBTIQ+-Geflüchtete sollen von sich erzählen.
Zum Beispiel:
Von ihrer sexuellen Orientierung.
Also: Mit welchen Menschen sie Sex haben wollen.
Zum Beispiel:
Als Frau mit einer Frau.
Die Frau ist lesbisch.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Oder:
Als Mann mit einem Mann.
Der Mann ist schwul.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Sie sollen es erzählen:
Wenn ihr Geschlecht für sie nicht richtig ist.
Zum Beispiel:
Wenn in ihrer Geburts-Urkunde „weiblich“ steht.
Und das für sie nicht passt.
LSBTIQ+-Geflüchtete müssen Fragen beantworten:
Zu ihrem Privat-Leben.
Über den Selbst-Findungs-Prozess.
Das bedeutet:
Heraus-zu-finden.
Wie ich bin.
Was ich will.

Grafik: Reinhild Kassing
Grafik: Reinhild Kassing

Sie müssen Fragen beantworten:
Zu ihren Beziehungen.
Nur Fotos oder Videos zeigen:
Das ist nicht genug.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Die Frage:
Welche Art Sex finden Sie gut:
Sie müssen das nicht beantworten.

4.2 Ich habe mich beim Asyl-Verfahren nicht geoutet. Was kann ich tun?

Sich outen bedeutet:
Zum Beispiel: Eine Person ist schwul oder bisexuell.
Oder: trans*.
Sie erzählt einem anderen Menschen davon.
Oder im Asyl-Verfahren: Dem BAMF.
Sie outet sich.
Das BAMF weiß dann:
Das kann ein Flucht-Grund sein.

Grafik: Reinhild Kassing

Hat die Person Angst.
Oder sie schämt sich.
Sie outet sich dann nicht.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Dann muss sie einen Folge-Antrag stellen.
Also:
Noch einen Antrag.
Das ist nicht einfach.
Aber:
LSBTIQ+-Beratungs-Stellen helfen dabei.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

4.3 Ich bin eine LSBTIQ+-Person. In meiner Heimat weiß das niemand. Bekomme ich Asyl?

Manchmal leben LSBTIQ+-Personen in ihrer Heimat versteckt.
Sie zeigen nicht:
Ich bin eine LSBTIQ+-Person.
Sie werden dann nicht verfolgt.
Denn niemand weiß:
Sie sind eine LSBTIQ+-Person.
Sie bekommen dann Asyl nur:
Wenn sie sich versteckt haben.
Aus Angst vor Verfolgung.
Sonst nicht.
Denn das BAMF denkt:
Sie können immer versteckt leben.
Dann werden sie nicht verfolgt.
Wenn LSBTIQ+-Geflüchtete verheiratet sind.
Dann müssen sie das erklären.
Warum haben Sie eine Frau geheiratet?
Sie sind doch schwul.

4.4 Diskriminierung gegen LSBTIQ+-Personen kann ein Asyl-Grund sein

Diskriminierung bedeutet:
Ungleichbehandlung.
Menschen werden ungerecht oder ungleich behandelt.
Ohne Grund.
Es bedeutet auch:
Menschen werden nicht respektiert.
Sie werden beleidigt.
Sie werden bedroht.
Andere Menschen mögen sie nicht.
Sie hassen sie.
Das ist Diskriminierung.

Grafik: Reinhild Kassing

Diskriminierung ist ein Asyl-Grund:
Wenn Menschen-Rechte verletzt werden.
Menschen-Rechte sind:
Rechte für alle Menschen.
Alle Menschen auf der Welt
haben diese Rechte.
Denn: Alle Menschen sind gleich viel wert.
LSBTIQ+-Personen haben die gleichen Rechte:
Wie alle anderen Menschen.
Alle Menschen haben das Recht:
Zu leben.
Alle Menschen haben das Recht:
Ihre Meinung offen zu sagen.
Alle Menschen haben das Recht:
Verschieden zu sein.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen
e.V., Illustrator Stefan Albers

Die LSBTIQ+-Person muss dem BAMF erzählen:
Ich bin diskriminiert worden.
Ich habe Gewalt erlebt.
In meinem Heimat-Land.

Der vollständige Rechts-Ratgeber auf Deutsch

Rat-Geber für neu zugewanderte und geflüchtete trans*Menschen

Trans* bedeutet:
Das Geschlecht des Menschen
passt nicht zu dem Menschen.
Die Person hat nicht das für sie richtige Geschlecht.
Wir erklären das in diesem Ratgeber noch genauer.
Auch:
Was das Sternchen * bedeutet.

Neu zugewandert ist jemand:
Der aus einem anderen Land
nach Deutschland kommt.
Und hier leben will.
Geflüchtete Menschen
sind aus ihrem Herkunfts-Land geflohen.
In diesem Ratgeber kannst Du erfahren:
Was trans-sexuell, trans-gender, trans* und andere Begriffe bedeuten.

trans-gender wird gesprochen: trans-djen-der

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

In Deutschland gibt es Gesetze.
Im Gesetz steht: Trans-Menschen werden geschützt.
Du kannst erfahren: Wie sie Dich schützen.
In diesem Rat-Geber kannst Du erfahren:
Wie Du mit Diskriminierung umgehst.
Diskriminierung ist: Wenn Du ungerecht behandelt wirst.
Zum Beispiel: Weil Du ein trans Mensch bist.
In diesem Ratgeber kannst Du erfahren:
Wie Du deinen Vornamen ändern kannst.
Wie Du deinen Geschlechts-Eintrag ändern kannst.
Zum Beispiel:
Männlich statt weiblich.
In diesem Ratgeber kannst Du erfahren:
Wie Du Deinen Körper ändern kannst.
Damit er zu Dir passt.
In diesem Ratgeber kannst Du erfahren:
Wo Du Hilfe bekommst.
Wo Du Unterstützung bekommst.
Wo Du andere trans*Menschen kennen-lernen kannst.

Freddie* Heithoff und Mika Schäfer
haben die Texte vom Rat-Geber in schwerer Sprache geschrieben.
Sie sind die Autor*innen.

Die Vereine rubicon e.V. und Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW e.V. haben dem LSVD diese Texte gegeben.
Zum Beispiel:
Damit wir sie in Leichte Sprache übersetzen können.
Dafür sagen wir Danke.
Viele Informationen zum Asyl-Verfahren gibt es im Leit-Faden.
Leit-Faden bedeutet: Ratgeber.
Es gibt auch Erklär-Filme.
Die gibt es unter Video.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
Grafik: Reinhild Kassing

1 Was trans-sexuell, trans-gender, trans* und andere Begriffe bedeuten.

Du kannst sagen:
Ich bin trans*.
Oder:
Ich bin trans-sexuell.
Oder:
Ich bin trans-ident.
Oder:
Ich bin trans-gender.
Das wird gesprochen: trans-djen-der.
Wichtig ist:
Du fühlst Dich gut damit.
Trans-sexuell, trans-ident, trans-gender.

Bei der Geburt haben Ärzt*innen oder Hebammen
fest-gelegt:
Das Baby ist ein Junge.
Denn:
Das Baby hat einen Penis.
Oder:
Das Baby ist ein Mädchen.
Denn:
Das Baby hat eine Vagina.
Das Baby bekommt ein Geschlecht zugewiesen.

Später merkt das Kind
oder der erwachsene Mensch:
Das Geschlecht passt nicht zu mir.
Es ist nicht richtig für mich.
Ich sehe mich anders.
Also nicht als Mädchen.
Sondern als Junge.
Nicht als Frau.
Sondern als Mann.
Oder:
Nicht als Mann.
Sondern als Frau.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Menschen können ihr Geschlecht ändern.
In dieser Broschüre erklären wir:
Wie das geht.
Diese Menschen sagen von sich:
Ich bin trans-sexuell, trans-ident oder trans-gender.

Das Sternchen * hinter trans* bedeutet:
Sie sehen sich selbst ganz anders.
Oder sie beschreiben sich anders.
Wie es für sie richtig ist.

Grafik: Reinhild Kassing

Oder:
Sie bezeichnen sich als teilweise trans*.
Oder:
Sie bezeichnen sich ganz als trans* bezeichnen.
Manche trans* Personen sagen über sich:
Ich bin eine nicht-binäre trans* Person.
Denn binär bedeutet:
Es gibt zwei Geschlechter.
Mann und Frau.
Manche Menschen sagen aber von sich:
Ich bin nicht-binär.
Ich bin dazwischen.
Oder:
Ich bin ganz anders.
Manche sagen nicht-binär
und meinen alle Geschlechter:
Die nicht Mann und nicht Frau sind.
Manche trans* Personen sagen auch über sich:
Ich bin ein trans* Mann.
Oder:
Ich bin eine trans* Frau.
Ich bin ein Mann.
Oder:
Ich bin eine Frau.

Grafik: Reinhild Kassing

Oder:
Ich bin trans-sexuell.
Ich bin trans-ident.
Ich bin trans*-gender.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

So wie die Person
das will:
Sollen andere
sie nennen
oder
bezeichnen.
Manche Menschen
sagen auch:
trans-gender.
Gesprochen: trans-djen-der.
Oder:
trans-ident.
Oder:
trans-sexuell.

Aber es geht nicht um Sex.
Es geht um das Geschlecht.
Deshalb sagen manche trans* Personen:
Trans-sexuell ist nicht das passende Wort.

Grafik: Reinhild Kassing

Trans* Frau

Bei der Geburt haben Ärzt*innen oder Hebammen
festgelegt:
Das Baby ist ein Junge.
Das Baby bekommt ein Geschlecht zugewiesen.
Später merkt das Kind
oder der erwachsene Mensch:
Das Geschlecht passt nicht zu mir.
Es ist nicht richtig für mich.
Ich sehe mich anders.
Also nicht als Junge.
Sondern als Mädchen.
Nicht als Mann.
Sondern als Frau.
Und:
Ich lebe als Frau.

Trans* Mann

Bei der Geburt haben Ärzt*innen oder Hebammen festgelegt:
Das Baby ist ein Mädchen.
Das Baby bekommt ein Geschlecht zugewiesen.
Später merkt das Kind
oder der erwachsene Mensch:
Das Geschlecht passt nicht zu mir.
Es ist nicht richtig für mich.
Ich sehe mich anders.
Also nicht als Mädchen.
Sondern als Junge.
Nicht als Frau.
Sondern als Mann.
Und:
Ich lebe als Mann.

Nicht-binär / non-binary / NB / Enby

Die meisten Menschen denken:
Es gibt nur zwei Geschlechter.
Also:
Männer und Frauen.
Sie denken binär.

Grafik: Reinhild Kassing

Aber:
Es gibt noch andere Geschlechter.
Manche Menschen sagen:
Ich bin eine nicht-binäre Person.
Ich bin dazwischen.
Oder:
Ich bin ganz anders.
Ich bin
ohne Geschlecht.
Oder:
Mit irgend-einem Geschlecht.
Manche sagen nicht-binär
und meinen alle Geschlechter:
Die nicht Mann und nicht Frau sind.

Trans*, trans* Mensch

Trans* bedeutet:
Bei der Geburt haben Ärzt*innen
oder Hebammen bestimmt:
Das Kind ist ein Junge.
Aber das Kind ist ein Mädchen.
Das Kind lebt als Mädchen.
Oder später: Als Frau.
Die Person findet das Geschlecht Frau für sich richtig.
Oder:
Bei der Geburt haben Ärzt*innen
oder Hebammen bestimmt:
Das Kind ist ein Mädchen.
Aber das Kind ist ein Junge.
Das Kind lebt als Junge.
Oder später: Als Mann.
Die Person findet das Geschlecht Mann für sich richtig.

Cis-Geschlechtlichkeit

Cis-Geschlechtlichkeit
spricht sich:
Ziss-Ge-schlecht-lich-keit.
Das bedeutet zum Beispiel:
Bei der Geburt haben Ärzt*innen und die Eltern gesagt:
Das Kind ist ein Junge.
Oder:
Das Kind ist ein Mädchen.
Sie haben also dem Kind ein Geschlecht zugewiesen.
Das Kind findet das Geschlecht Junge oder Mann für sich richtig.
Oder:
Das Kind findet das Geschlecht Mädchen oder Frau
für sich richtig.
Es sieht sich selbst so.
Also: Das Geschlecht wurde richtig zugewiesen.

Grafik: Reinhild Kassing
Grafik: Reinhild Kassing

Das Sternchen * steht für Vielfalt
Es bedeutet:
Alle Menschen sind unterschiedlich.
Es gibt ganz viele Menschen:
Die wir hier nicht erklären.
Sie sind eine Gemeinschaft.

Grafik: Reinhild Kassing

Transition

Eine Geschlechts-Angleichung heißt Transition.
So spricht man das:
Tran-siz-jon.
Das bedeutet:
Über-Gang von einem Geschlecht in ein anderes.
Der Mensch hat männliche Geschlechts-Organe.
Er möchte aber eine Frau sein.
Und als Frau leben.
Oder:
Der Mensch hat weibliche Geschlechts-Organe.
Er möchte aber ein Mann sein.
Und als Mann leben.
Die Transition kann viel verändern:
Den Namen.
Den Geschlechts-Eintrag.
Oder den Körper.
Vielleicht willst Du einfach andere Kleidung tragen.
Vielleicht willst Du eine Hormon-Behandlung.
Oder Du willst eine Operation zur Geschlechts-Angleichung.
Das bedeutet:
Deine Geschlechts-Organe werden geändert.

In dieser Broschüre erklären wir:
Was Du tun kannst.
Wenn Du Dein Geschlecht angleichen willst.
Wichtig ist:
Du musst entscheiden
:
Was gut für Dich ist.
Niemand darf Dich zu etwas zwingen.

Grafik: Reinhild Kassing

Passing

Passing ist Englisch.
Man sagt: Paa-sing.
Es bedeutet:
Andere Menschen sollen dich so sehen:
Wie du bist.
Zum Beispiel:
Du fühlst dich als Frau.
Du bist eine Frau.
Also: Andere Menschen sollen dich auch als Frau sehen.

Du fühlst dich als Mann.
Du bist ein Mann.
Also: Andere Menschen sollen dich auch als Mann sehen.
Das fühlt sich gut an.
Es ist ein gutes Passing.

Du kannst ein gutes Passing haben:
Nach einer Hormon-Behandlung.
Nach einer Operation.
Vielleicht brauchst Du das nicht.
Du kannst auch ein gutes Passing haben:
Wenn Du andere Kleidung trägst.
Zum Beispiel:
Einen Rock.
Weil Du dich dann wie eine Frau fühlst.

Grafik: Reinhild Kassing

Coming-Out

Coming-Out ist Englisch.
Man spricht es: Ka-mming aut.
Es heißt auf Deutsch: heraus-kommen.
Das bedeutet:
Sich öffnen.
Mit der Sprache heraus-kommen.
Zum Beispiel:
Eine Person ist trans*
Sie erzählt das ihren Freund*innen.
Oder: ihren Arbeitskolleg*innen.
Oder: ihren Eltern.
Dann wissen es alle.
Die Person hatte ihr äußeres Coming-Out.
Man sagt auch:
Sie outet sich.
Wenn sie anderen Menschen erzählt:
Ich bin trans*.
Sie outet sich ein Leben lang.
Manchmal muss die Person
zuerst selbst verstehen:
Ich bin trans*.
Wenn das trans* Sein für die Person passt.
Wenn sie das trans*Sein für sich gut findet.
Das ist das innere Coming-Out.
Wichtig:
Auch andere L-S-B-T-I-Q Personen haben ein Coming-Out.

Pro-Nomen

Pro-Nomen sind
Für-Wörter.
Man nutzt sie:
Für den Namen.
Dann sagt man den Namen nicht.
Man sagt zum Beispiel:
Er spielt Fußball.
Oder:
Sie spielt Fußball.
Statt:
Leon spielt Fußball.
Oder:
Mija spielt Fußball.

Pro-Nomen geben einen Hinweis:
Welches Geschlecht ein Mensch hat.
Die meisten trans*Frauen wollen das Wort „sie“ für sich.
Also zum Beispiel: Mija ist eine trans*Frau. Sie ist 30 Jahre alt.
Das „Sie“ ist das Pro-Nomen.
So ist das richtig.

Es heißt nicht:
Mija ist eine trans*Frau. Er ist 30 Jahre alt.
trans*Frauen sind Frauen.
In ihrer Geburtsurkunde stand aber:
Männlich.

Oder:
Leon ist ein trans*Mann. Er ist 30 Jahre alt.
Das „Er“ ist das Pro-Nomen.
So ist das richtig.
Es heißt nicht: Leon ist ein trans*Mann. Sie ist 30 Jahre alt.
trans*Männer sind Männer.
In ihrer Geburtsurkunde stand aber: weiblich.

Oder anders:
Ein Mensch fühlt sich nicht wie eine Frau.
Ein Mensch fühlt sich auch nicht wie ein Mann.
Dieser Mensch ist keine Frau.
Dieser Mensch ist kein Mann.
Man sagt auch:
Nicht-binär.
Das bedeutet:
Es gibt mehr als zwei Geschlechter.
Es gibt mehr als Mann und Frau.
Oder:
Etwas anderes.
Diese Menschen erfinden eigene Wörter für sich.

Grafik: Reinhild Kassing

Zum Beispiel:
Nicht

  • „sie“ oder
  • „er“.
    Sondern:
  • „Sier“
  • „er*sie“ oder
  • „nin“.
    Oder man sagt immer den Vornamen:
    Zum Beispiel:
    Zoe liest ein Buch. Zoe hat es gekauft.
    Und nicht:
    Zoe liest ein Buch. Sie hat es gekauft.
    Gut ist:
    Menschen zu fragen:

    Was soll ich sagen?
  • Er
  • Sie
  • sier
  • er*sie
  • nin oder
  • Deinen Vornamen?
    Dann spricht man den Menschen nicht falsch an.
    Dann verletzt man den Menschen nicht.
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

L-S-B-T-I-Q-*

Das ist eine Abkürzung.
Die Abkürzung bedeutet:

  • Lesben
  • Schwule
  • Bi-Sexuelle
  • Trans*
  • Inter*
  • Queers.
    Das spricht sich: kwiers.
    Es ist ein englisches Wort.

Die Wörter in der Abkürzung
L-S-B-T-I-Q-* bedeuten:
Lesben: Frauen lieben Frauen.

Schwule: Männer lieben Männer.

Grafik: Reinhild Kassing

Bisexuelle: Lieben Männer und Frauen
oder andere Geschlechter.

Grafik: Reinhild Kassing

Trans* bedeutet:
Bei der Geburt haben Ärztinnen
oder Hebammen fest-gelegt:
Das Kind ist ein Junge.
Aber das Kind ist ein Mädchen.
Es lebt als Mädchen.
Oder später: Als Frau.
Oder:
Bei der Geburt haben Ärzt*innen
oder Hebammen fest-gelegt:
Das Kind ist ein Mädchen.
Aber das Kind ist ein Junge.
Er lebt als Junge.
Oder später: Als Mann.

Inter* ist ein Kurz-Wort.
Das lange Wort dafür ist
inter-geschlechtlich.
Das bedeutet:
Zwischen den Geschlechtern.
Das bedeutet:
Das biologische Geschlecht ist
nicht nur männlich.
Oder:
Nicht nur weiblich.
Manchmal ist das biologische Geschlecht
ein bisschen männlich.
Und:
Ein bisschen weiblich.
Inter* Menschen sagen manchmal:
Ich bin eine Frau.
Ich bin ein Mann.
Ich bin ein Inter*.
Ich bin ich selbst.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Queer bedeutet:
Es gibt viele verschiedene Menschen.
Jeder Mensch ist anders.
Viele Menschen sagen:
Ich bin queer.
Zum Beispiel:
Wenn sie lesbisch sind.
Oder schwul.
Oder bi-sexuell.
Oder trans. Oder inter.
Sie zeigen damit:
Wir sind eine Gemeinschaft.

Das Sternchen * bedeutet:
Es gibt noch mehr Menschen: Die queer sind.
Die hier nicht weiter erklärt werden.
Alle queeren Menschen sind gemeint.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
Grafik: Reinhild Kassing

Geschlechts-Identität

Deine Geschlechts-Identität bedeutet:
Du siehst Dich zum Beispiel:
Als Mann.
Oder: Als Frau.
Oder:
Ganz anders.
Du siehst Dich innerlich so.
Du kannst Dich nach außen anders zeigen.

Sexuelle Orientierung

Sexuelle Orientierung bedeutet:
In welche Geschlechts-Partner*innen sich jemand verliebt.
Mit welchen Menschen
jemand Sex haben möchte.
Oder:
In welche Menschen
sich jemand verliebt.
Ohne Sex haben zu wollen.
Beispiele für sexuelle Orientierung sind:

  • Bi-Sexuell
Grafik: Reinhild Kassing
  • Lesbisch
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
  • Schwul
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
  • Hetero-Sexuell
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers
  • Queer
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Es ist Deine Sache:
Ob Du nach Deiner Transition
Männer oder Frauen liebst.
Oder andere Menschen.
Vielleicht ist das bei Dir genauso:
Wie vor der Transition.
Oder anders.
Beides ist in Ordnung.

Geschlechter-Rollen

Eine Geschlechter-Rolle ist zum Beispiel:
Was andere Menschen als
typisch männlich bezeichnen.
Oder:
Als typisch weiblich.
Zum Beispiel:
Für typisch männlich wird gesagt:
Männer reparieren Autos.

Grafik: Reinhild Kassing

Für typisch weiblich wird gesagt:
Frauen kümmern sich um Babys.

Menschen können aber anders sein.
Sie verhalten sich anders.
Zum Beispiel:
Ein Kind ist mit einem Penis geboren.
Es muss nicht als Junge leben.
Das Kind kann später entscheiden:
Ich lebe als Frau.

Oder:
Ich lebe als Mann.
Oder:
Ich lebe als nicht-binärer Mensch.

Grafik: Reinhild Kassing

Inter-Geschlechtlichkeit, inter-sexuell, inter*

Bei manchen Menschen weiß man bei der Geburt nicht:
Ist das Kind ein Mädchen?
Oder:
Ist das Kind ein Junge?
Das Kind ist Inter. Inter bedeutet: zwischen.
Zwischen den Geschlechtern.
Zum Beispiel:
Das Kind hat eine Vagina: Wie ein Mädchen.
Das Kind hat Hoden: Wie ein Junge.
Die Hoden sind nach innen gewachsen.
Manchmal merken Menschen erst spät:
Mein Körper entwickelt sich anders.
Zum Beispiel:
Dem Mädchen wächst ein Bart in der Pubertät.
In der Pubertät wird man vom Kind zum Erwachsenen.
Inter* Menschen können von sich sagen:
Ich bin ein Mann.
Ich bin eine Frau.
Ich bin nicht-binär.
Inter* erleben Gewalt
oft schon als Baby.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Denn:
Sie bekommen manchmal
eine medizinische Behandlung.
Damit ihre Geschlechts-Teile
männlich oder weiblich werden.
Diese Operationen
verletzen das Recht
dieser Menschen.
Sie sollen später selbst entscheiden.


Die Texte auf unserer Website:
Sie sind nicht für inter*Menschen geschrieben.
Manche Informationen sind aber auch für inter*Menschen wichtig.
Ihr könnt Euch auch zu einer Beratungs-Stelle gehen.

Grafik: Reinhild Kassing

2. Diskriminierung

Trans*Menschen werden oft diskriminiert.
Das bedeutet:

Sie werden benachteiligt.
Niemand darf wegen seines Geschlechts benachteiligt werden.

Oder wegen seines Gefühls.

Grafik: Reinhild Kassing
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Oder wegen seiner Haut-Farbe.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Anti-Diskriminierungs-Gesetz

Das Allgemeine Gleich-Behandlungs-Gesetz
ist ein Gesetz in Deutschland.
Es wird so abgekürzt: AGG.
Im AGG steht: Diskriminierung ist verboten.
Das bedeutet:
Es darf niemand benachteiligt werden wegen

  • seiner Herkunft
  • seines Geschlechts
  • seines Gefühls zum eigenen Geschlecht
  • seiner gleich-geschlechtlichen Liebe
  • seiner Behinderung oder
  • seines Glaubens
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Es gelten für alle Menschen in Deutschland die gleichen Gesetze.
Alle müssen gleich-behandelt werden:
Zum Beispiel:
Bei der Wohnungs-Suche.
Oder:
Am Arbeits-Platz.
Niemand darf Dich als Trans* Person benachteiligen.
In Deutschland schützen Dich Gesetze vor Diskriminierung.

Grafik: Reinhild Kassing

Zum Beispiel:
Das Grund-Gesetz.
Es ist das wichtigste Gesetz in Deutschland.
Darin steht zum Beispiel:
Alle Menschen sollen gleich-behandelt werden.
Der Staat darf niemanden schlechter behandeln.
Der Staat darf niemanden besser behandeln.
Egal: Ob jemand Mann oder Frau ist.
Egal: Woher jemand kommt.
Das steht in Artikel 3 Grund-Gesetz.

Grafik: Reinhild Kassing

Außerdem gilt das Allgemeine Gleich-Behandlungs-Gesetz.
Im AGG steht:

Alle Menschen müssen gleich-behandelt werden.
Egal:
Ob sie aus Deutschland kommen.
Oder aus einem anderen Land.

Auch trans* Menschen müssen gleich-behandelt werden.
Genauso: Wie andere Menschen auch.
Das AGG gilt vor allem:
Im Arbeits-Leben.
Im Alltag.
Das sind Beispiele für Diskriminierung:
Eine muslimische Frau bekommt die Arbeits-Stelle nicht.
Sie trägt ein Kopf-Tuch.
Ein Schwarzer Mensch bekommt keine Wohnung.
Niemand will eine Wohnung an ihn vermieten.
Weil er ein Schwarzer Mensch ist.
Eine trans*Person wird im Laden nicht bedient:
Weil sie trans ist.
Hier kannst Du Hilfe bei Diskriminierung bekommen:
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/service/LeichteSprache/leichtesprache_node.html
Die Texte sind in Leichter Sprache geschrieben.

Die Anti-Diskriminierungs-Stelle des Bundes
sagt Dir:
Welche Rechte Du hast.
Es gibt eine Telefon-Nummer.
Die Telefon-Nummer ist: 0 800 546 546 5.
Du kannst montags, dienstags, mittwochs oder donnerstags anrufen.
Von 9 Uhr morgens bis 15 Uhr.

Das bedeutet Anti-Diskriminierungs-Stelle des Bundes:
Anti bedeutet: gegen etwas.
Diskriminierung bedeutet:
Jemand wird benachteiligt.
Oder:
Jemand wird ausgegrenzt.
Stelle bedeutet hier: Büro.
Der Bund bedeutet hier:
Die Bundes-Republik Deutschland.*
*Das haben wir von der Internet-Seite der Anti-Diskriminierungs-Stelle des Bundes übernommen:

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Trans-Phobie/Trans-Feindlichkeit

Manche Menschen haben etwas
gegen trans* Menschen.
Sie sind ihre Feinde.
Die Menschen sind trans*-feindlich.
Sie haben Vor-Urteile.
Sie beleidigen trans*Menschen.
Sie reden sie falsch an.
Sie sagen zum Beispiel
Frau statt Herr.

Oder:
Sie statt Er.
Das nennt sich: Mis-Gendering.
Das spricht man so: Miss-Dschen-der-in.
Trans*feindliche Menschen haben keinen Respekt.
Sie fragen nach intimen Sachen.
Also: Ganz privaten Sachen.
Zum Beispiel:
Nach sexuellen Dingen.
Oder:
Sie denken Sachen über sie:
Die nicht stimmen.
Sie haben Vorurteile.

Oder:
Sie schlagen trans* Personen:
Weil sie sie nicht mögen.

Statt Trans-Feindlichkeit
Sagen manche Menschen auch:
Trans-Phobie.
Phobie heißt: Angst.
Aber wir glauben:
Die Menschen haben
keine Angst
vor trans*Personen.
Die Menschen sind
Feinde von trans* Personen.

Grafik: Reinhild Kassing

In Deutschland werden viele trans*Menschen diskriminiert: Obwohl das gegen das Gesetz ist.
Trans*Frauen werden öfter diskriminiert.
als Trans-Männer.
Das ist sehr schwierig für trans*Menschen.
Es ist zum Beispiel schwierig:
Weil es sehr lange dauert
bis sie
Hormone bekommen.
Und ihr Geschlecht angleichen können.
Das kostet auch viel Geld.

Grafik: Reinhild Kassing

Mit Diskriminierung um-gehen: Hilfe an-nehmen

Du bist nicht alleine!
Du kannst etwas tun:
Wenn Du diskriminiert wirst.
Du kannst an Orte gehen:
An denen Du Dich gut fühlst.
Du kannst zu Freund*innen oder Verwandten gehen.
Du kannst zu Selbst-Hilfe-Gruppe.
Oder zu anderen Gruppen für trans*Menschen gehen.

3. Transition

Transition bedeutet: Geschlechts-Angleichung.
Man sagt: Tran-sit-zion.
Hier erklären wir:
Wie die Transition abläuft.
Wir beschreiben die Schritte:
Bis zur Geschlechts-Angleichung.
Menschen können Dich dabei begleiten.
Eine Beratungs-Stelle erklärt Dir alles
noch genauer.

Grafik: Reinhild Kassing

Recht/Vornamens- und Personen-Stands-Änderung

Das Trans-Sexuellen-Gesetz
gibt es in Deutschland.
Seit über 40 Jahren.
Ein Gesetz ist eine Regel oder eine Vorschrift.
Es steht im Gesetz-Buch.
Es gilt für trans* Menschen.
Trans* Menschen
bestimmen selbst ihr Geschlecht:
Weil das fest-gelegte Geschlecht vielleicht nach
der Geburt für sie nichts passend ist.
Zum Beispiel:
Nach der Geburt haben Ärzt*innen oder Hebammen das falsche Geschlecht fest-gelegt.
Das Trans-Sexuellen-Gesetz regelt:
Wie trans*Personen ihren Vornamen ändern.
Und wie trans*Personen ihren Geschlechts-Eintrag ändern können.
Zum Beispiel:
Weiblich statt männlich.
Oder:
Männlich statt weiblich.
Oder:
Ganz anders.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das Gesetz gilt auch für geflüchtete Menschen:
Zum Beispiel: Wenn Du

  • Staatenloser Ausländer oder staatenlose Ausländerin in Deutschland bist.
    Staatenlos ist ein Mensch: Der nicht zu einem Land gehört.
    Zum Beispiel: Weil das Land ihn für immer weg-geschickt hat.
  • Wenn Du in Deutschland lebst und Asyl beantragen kannst.
    Oder:
    Aus dem Ausland geflüchtet bist.
    Zum Beispiel:
    Weil dort Krieg ist.
    Du kannst einen Asyl-Antrag stellen:
    Wenn Du Schutz in Deutschland suchst.
  • Wenn es in Deiner Heimat-Land kein Trans-Sexuellen-Gesetz gibt.
  • Und:
    Du solange in Deutschland leben darfst: Wie Du willst.
    Das bedeutet in schwerer Sprache:
    Du hast ein unbefristetes Aufenthalts-Recht.
  • Wenn Dein Asyl-Antrag abgelehnt wurde.
    Oder:
    Du noch nicht weißt:
    Ob Du Asyl bekommst.
    Dann musst Du einen neuen Antrag stellen.
    Oder noch ab-warten.
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Du kannst aber schon zu einer Beratungs-Stelle gehen.
Und:
Du kannst Dir schon einen Therapeuten suchen.
Oder eine Therapeutin suchen.
Das Trans-sexuellen-Gesetz regelt:
Wie Du deinen Vornamen
Und/oder
Deinen Geschlechts-Eintrag in Deinem Pass ändern kannst. Dafür musst Du:
Seit 3 Jahren oder noch mehr Jahren ein anderes Geschlecht haben wollen.
Das kann zum Beispiel ein Therapeut oder eine Therapeut*in bestätigen:
Wenn Du mehr als 3 Jahre deswegen in Therapie warst.
Dann der Therapeut oder die Therapeut*in sagen:
Diese Person will seit mehr als 3 Jahren ein anderes Geschlecht.
Oder das Gericht bestätigt das.
Das Geschlecht willst Du dann für immer behalten.
Das steht so im Trans-Sexuellen-Gesetz.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Du musst dann zu einem Gericht.
Zwei Gutachter oder Gutachter*innen fragen Dich:
Warum Du Deinen Vornamen ändern willst.
Warum Du Dein Geschlecht ändern willst.
Das Gespräch dauert lange.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Die Gutachter oder Gutachter*innen schreiben dann
einen Brief an das Gericht.
Das Gericht entscheidet:
Ob Du Dein Geschlecht ändern kannst.
Oder auch:
Ob Du Dein Geschlecht angleichen kannst.
Damit es richtig für Dich ist.

Viele trans* Menschen denken:
Das Trans-Sexuellen-Gesetz ist nicht gut.
Das Trans-Sexuellen-Gesetz
verletzt die Grund-Rechte von trans*Personen.
Das Gesetz schützt die trans*Menschen nicht.
Zum Beispiel:
Weil sie in einem Verfahren
über-prüft werden.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Sie wollen ein besseres Gesetz für trans*Menschen.
Bald soll es ein besseres Gesetz geben.
Es heißt:
Selbst-Bestimmungs-Gesetz.
Selbst-Bestimmung bedeutet:
Niemand entscheidet über einen Anderen.
Man entscheidet über sich selbst.

Eine trans* Beratungs-Stelle
kann Dir alles genau erklären.
Oder:
Eine Selbst-Hilfe-Gruppe.

Grafik: Reinhild Kassing

In Deutschland gibt es den Geschlechts-Eintrag:

  • Männlich
    oder
  • Weiblich
    oder
  • Divers.

Der Geschlechts-Eintrag
steht
im Personen-Stands-Register.
Im Personen-Stands-Register
stehen viele Informationen über Personen.
Zum Beispiel:
Wer wen geheiratet hat.
Oder:
Wann ein Kind geboren ist.

Grafik: Reinhild Kassing

Die dritte Möglichkeit haben nur
inter-geschlechtliche Personen.
Das nennt man eine Option haben:
Also eine Wahl-Möglichkeit haben.
Man spricht es: Op-zi-jon.

Inter*-geschlechtliche Personen
Sind nicht Frau
Und
Sie sind nicht Mann.
Sie müssen eine andere Bezeichnung haben.
Diese Menschen
sind
divers.

Grafik: Reinhild Kassing

Inter-geschlechtliche Personen brauchen
ein Attest:
Damit divers
im Personen-Stands-Register eingetragen wird.
Ein Attest ist ein Schreiben von einer Ärzt*in.

Vielleicht ist ein Attest bald nicht mehr notwendig.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Ohne Gutachten kannst Du
einen Ausweis von der dgti bekommen:
https://dgti.org/2021/09/05/der-ergaenzungsausweis-der-dgti-e-v/
Er heißt: Ergänzungs-Ausweis.
Zum Beispiel:
In deinem Pass steht: Leon.
In deinem Ergänzungs-Ausweis steht: Lara.
Weil Du Dich für diesen Namen entschieden hast.
Weil Du Dich damit besser fühlst.
Der Ergänzungs-Ausweis kann Dir im Alltag helfen.
Er ist kein Dokument für ein Amt.
Ein Dokument ist ein wichtiges Schrift-Stück.
Wie zum Beispiel: Ein Reise-Pass.
Oder: Eine Geburts-Urkunde.

Frag bei einer
Beratungs-Stelle oder einer
Selbst-Hilfe-Gruppe nach:
Wie Du den Ausweis bekommst.
Wofür Du ihn gebrauchen kannst.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Geschlechts-Angleichung/Kosten-Übernahme

Du kannst selbst entscheiden:
Ob Du Deinen Körper verändern willst.
Dann ist er der Körper:
In dem Du Dich richtig fühlst.
Oder:
Ob du nur deinen Vornamen ändern willst
Ob Du nur deinen Geschlechts-Eintrag ändern willst.
Ob Du nur eine Hormon-Behandlung machen willst.

Ganz wichtig:
Niemand darf dich
zu einer OP zwingen.
Also:
Zu einer Transition.
Das spricht sich so
: Tran-siz-jon.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu:

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Bei trans* Männern:

  • Hormon-Behandlung.
    Zum Beispiel: Trans*Männer bekommen Testosteron.
    Testosteron ist ein männliches Geschlechts-Hormon.
    Man spricht es: Tes-tos-te-ron.
  • Entfernung der Brüste
  • Entfernung des Uterus
    Früher hat man dazu gesagt: Gebär-Mutter.
  • Entfernung der Eier-Stöcke
  • Entfernung des Eileiters
  • Aufbau eines Penis
Grafik: Reinhild Kassing

Bei Trans* Frauen:

  • Hormon-Behandlung (Hormone: Östrogene)
    Zum Beispiel: Trans*Frauen bekommen Östrogene.
    Östrogene sind weibliche Geschlechts-Hormone.
  • Aufbauen von Brüsten
  • Entfernen von Hoden und Penis
  • Aufbauen einer Vagina
  • Kehlkopf-Reduktion
    Reduktion spricht man: Re-duk-zjon.
    Es bedeutet: verringern.
    Das heißt: Der Kehlkopf wird kleiner.
  • Durch eine OP können trans*Frauen höhere Stimmen bekommen.
  • Das Gesicht kann fraulicher gemacht werden.
    Zum Beispiel: Durch eine OP.
  • Der Bart wird entfernt:
    o Mit Laser.
    Laser ist ein Strahl.
    Der Strahl sieht wie Licht aus.
    Oder:
    o Mit Nadeln.
  • Trans*Frauen können Haare verpflanzt bekommen.
    Das nennt man in schwerer Sprache:
    Haar-Transplantation.
    Es spricht sich: Trans-plan-ta-zjon.
  • Trans*Frauen können auch ein Stimm-Training machen.
    Dann hört sich ihre Stimme an:
    Wie die Stimme einer Frau.

Auch für Inter* Personen gibt es solche Maßnahmen.
Für sie ist es schwieriger sie zu bekommen.
Trans*Personen bekommen sie leichter.
Inter*Personen gehen am besten zu einer Beratungs-Stelle.

Die Kranken-Kasse zahlt viele Maßnahmen.
Du bist kranken-versichert:
Wenn Dein Asyl-Antrag genehmigt ist.

Wenn Dein Asyl-Antrag abgelehnt ist.
Oder Dein Asyl-Verfahren noch nicht zu Ende ist:
Deine Hormon-Behandlung wird dann meistens nicht bezahlt.
Manchmal wird sie aber doch bezahlt.
Am besten: Du fragst in einer Beratungs-Stelle nach.
Oder:
Bei einer Selbst-Hilfe-Gruppe. (s. Abschnitt 4)

Grafik: Reinhild Kassing

Hormon-Behandlung

Hormone sind Stoffe.
Sie werden im Körper produziert.
Sie sorgen zum Beispiel:
Für die Entwicklung der Geschlechts-Merkmale.

Geschlechts-Merkmale sind etwa: Bärte oder Brüste.
Eine Hormon-Behandlung verändert Deinen Körper.
Die Körper-Form verändert sich.
Du bekommst vielleicht mehr Muskeln.
Oder Du bekommst vielleicht mehr Fett.
Die Gesichts-Form verändert sich.
Die Haut verändert sich.

Grafik: Reinhild Kassing

Trans* Männer bekommen zum Beispiel:
Einen Bart.
Und eine dunklere Stimme.

Grafik: Reinhild Kassing

Trans* Frauen bekommen zum Beispiel:
Brüste.
Und weniger Haare am Körper.

Grafik: Reinhild Kassing

Für eine Hormon-Behandlung musst Du
mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen.
Oder:
Mit einem Psychiater oder einer Psychiaterin.
Oder:
Mit einem Psychologen oder einer Psychologin.
Die Hormone zahlt Du nicht selbst.
Die Kranken-Kasse zahlt sie.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Psychotherapie

Wenn Du eine trans* Person bist:
Dann kannst Du eine Psycho-Therapie machen.
Eine Therapie kann Dir helfen.
Du kannst zum Beispiel erzählen:
Wie es Dir geht.
Und Du merkst:
Du bist nicht allein.

Der Therapeut oder die Therapeut*in hören Dir zu.
Ihr sprecht über Deine Gefühle.
Ihr sprecht über Deine Probleme.
Ihr findet gemeinsam eine Lösung.
Das tut gut.
Die Psychotherapie ist wichtig:
Wenn Du eine Transition machen willst.
Also:
Eine Geschlechts-Angleichung.
Die Psychotherapie bezahlt die Kranken-Kasse.
Der Therapeut oder die Therapeut*in schreiben ein Gutachten.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Das ist ein Bericht über Dich.
Ein Bericht ist wie ein Brief.
Der geht an die Kranken-Kasse.
Du brauchst ihn:
Wenn Du eine Operation haben willst.
Damit die Kranken-Kasse die Operation bezahlt.
Mit der Operation bekommst Du das Geschlecht:
Das für Dich richtig ist.
Das ist nicht das Geschlecht:
Mit dem Du geboren wurdest.
Und:
Das ist nicht das Geschlecht:
Das in deinem Ausweis steht.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Die Operation zur Geschlechts-Angleichung ist
nicht
im neuen Selbst-Bestimmungs-Gesetz geregelt.

Geschlechtsangleichende Operationen

Die Kranken-Kasse zahlt:
Wenn Du dich operieren lassen willst.
Damit Du eine Geschlechts-Angleichung bekommst.

  • Dann musst Du
    seit 6 Monaten oder 1 Jahr Hormone nehmen.
    Hormone sind Stoffe.
    Sie werden im Körper produziert.
    Sie sorgen zum Beispiel:
    Für die Entwicklung der Geschlechts-Merkmale.
    Geschlechts-Merkmale sind zum Beispiel:
    Bärte oder Brüste.
  • Und:
    Du musst seit 1,5 oder 2 Jahren
    eine Psycho-Therapie machen.
  • Oder:
    Ein Psychiater oder eine Psychiater*in muss dich
    seit 1,5 oder 2 Jahren behandeln.
    Ein Psychiater oder eine Psychiaterin hilft:
    Einer Person mit seelischen Problemen.
  • Du musst seit 1,5 oder 2 Jahren
    als Mann oder als Frau leben.
    Also:
    So wie Du nach der Geschlechts-Angleichung
    leben willst.
© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Dann schreibt ein Therapeut oder eine Therapeut*in ein Gutachten.
Das ist ein Bericht über Dich.
Ein Bericht ist ein Brief.
In dem Bericht muss stehen:
Die OP zur Geschlechts-Angleichung ist wichtig.
Für Deine seelische Gesundheit.
In schwerer Sprache heißt der Bericht:
Indikations-Bericht.
Der Bericht geht an die Kranken-Kasse.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Dann braucht die Kranken-Kasse noch ein Gutachten.
In dem Gutachten muss stehen:

Warum die Kranken-Kasse die OP zur Geschlechts-Angleichung zahlen soll.
Das Gutachten schreibt der medizinische Dienst.
Der medizinische Dienst berät Kranken-Kassen.

Die Kranken-Kasse zahlt nicht:
Wenn Du nur mehr oder andere Haare haben willst.
Wenn Du nur einen kleineren Kehl-Kopf haben willst.
Oder nur das Gesicht verändern willst.
Zum Beispiel:
Damit das Gesicht fraulicher aussieht.
Manchmal ist nicht sicher:
Ob die Kranken-Kasse zahlt.
Zum Beispiel:
Wenn Du größere Brüste haben willst.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Du kannst Dir Unterstützung holen.
Damit Du Informationen bekommst.
Damit Du Hilfe bekommst.
Zum Beispiel:
Bei einer Beratungs-Stelle.
Bei einer Selbst-Hilfe-Gruppe.

Selbst-Hilfe-Gruppe heißt:
Mehrere Menschen mit den-selben Problemen
treffen sich.
Sie helfen sich gegenseitig.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

4. Anlauf-Stellen für trans* Menschen

Anlauf-Stellen sind Beratungs-Stellen.
Klicke auf „Anlauf-Stellen“.
Dann kommst Du zu einer Karte.
Dort findest Du
Adressen von Beratungs-Stellen.
Und Gruppen-Angebote
für LSBTIQ+Q*-Geflüchtete.

Für trans* Menschen gibt es:
Trans*-Beratungs-Stellen.
Dort arbeiten Berater und Beraterinnen.
Das ist ihr Beruf.
Man sagt auch:
Sie sind professionelle Berater*innen und Berater.
Für trans*Menschen gibt es auch:
Beratung durch Ehren-Amtliche.
Ehren-Amtliche Personen arbeiten
ohne Geld zu bekommen.

Für trans*Menschen gibt es auch:
Trans*Gruppen mit anderen trans*Menschen.
Manche Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Flucht und Asyl.
Andere Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Trans-Identität.

Für trans*Menschen gibt es auch:
Trans*Gruppen mit anderen trans*Menschen.
Manche Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Flucht und Asyl.
Andere Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Trans-Identität.

Für trans*Menschen gibt es auch:
Trans*Gruppen mit anderen trans*Menschen.
Manche Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Flucht und Asyl.
Andere Menschen in den trans*Gruppen
wissen etwas:
Über Trans-Identität.
Solche Fragen sind zum Beispiel:

  • Woran merke ich: Dass ich trans* bin?
  • Woher kann ich Hormone bekommen?
  • Welche Operationen gibt es?
  • Wie wehre ich mich bei Diskriminierung?

Bei den Beratungs-Stellen kannst Du
In Ruhe über alles sprechen.
Über Deine Wünsche.
Über Deine Ängste.

In trans*Gruppen kannst Du
andere trans*Menschen kennen-lernen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Wenn Du keine Beratung auf Deutsch haben kannst:
Dann kannst Du eine Person zum Dolmetschen mit-bringen.
Dolmetschen bedeutet:
Die Person sagt alles in Deiner Sprache.
Und wiederholt das:
Was Du in Deiner Sprache sagst
auf Deutsch.
Sie übersetzt alles für Dich.

Diese Web-Seiten sind interessant für Dich.
Manche sind nur auf Deutsch.
Du kannst jemanden fragen:
Der Dir beim Lesen hilft.
Auf der Web-Seite der dgti findest du Beratungs-Stellen:

Beim Regen-Bogen-Portal findest Du auch Beratungs-Stellen:
https://www.regenbogenportal.de/

Auf dieser Web-Seite findest Du Beratungs-Stellen und Gruppen in Nordrhein-Westfalen:
Netzwerks Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW e.V.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Mehr Web-Seiten, Foren und Facebook-Gruppen für trans* Menschen:

Foren ist die Mehrzahl von Forum.
Forum bedeutet hier: Eine Platt-Form im Internet.
Dort kann man kommunizieren.
Also: sich austauschen.

Hormonmädchen
Gendertreff
Transsexuell.de
TransMann e.V. (für trans* Männer)

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Foren:

In diesen Foren kannst du mit anderen trans* Menschen diskutieren.
Du bekommst viele Informationen.

Gendertreff-Forum
TransTreff-Forum (#Link geht nicht)
FTM-Portal (Forum für trans* Männer)
NBForum (Forum für nichtbinäre Menschen)

Facebook-Gruppen:
In geschlossenen Facebook-Gruppen kannst Du:
Anderen trans* Menschen schreiben.
In geschlossenen Gruppen
sind nur bestimmte Menschen.
Ihnen kann man vertrauen.

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Geschlossene Gruppen sind wie abgeschlossene Zimmer.
Menschen unterhalten sich darin über sehr private Dinge.
Andere Menschen sollen das nicht hören.

Transgender Germany – TGG
Deutschsprachige Enby / Non-Binary Menschen (für nicht-binäre trans* Menschen)
Transgender Support Circle (auf Englisch)
All transmen know each other (für trans* Männer, auf English)

© Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers

Übersetzt in Leichte Sprache:

Leichte Sprache Prüfgruppe
Ute Demann, Monika Rauch, Elfi Bischof und Sabine Schmitz
Leitung der Prüfgruppe: Alexandra Dicks

(Diakonie Michaelshoven: Leben mit Behinderung gGmbH)

© European Easy-to-Read Logo Inclusion Europe

Mehr Infos könnt Ihr auf der Internet-Seite lesen:
www.inclusion-europe.eu/easy-to-read